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Programmheftbeiträge
Eine kleine Auswahl aus meinem umfangreichen
Programmheft-Fundus. Ein Streifzug durch 400 Jahre Musikgeschichte. Die
hier als pdf zugänglichen Einführungstexte entstanden während meiner Zeit als
Redakteurin der Internationalen Bachakademie Stuttgart.
Zwischen den Welten.
Händels "Israel in Egypt" //
Es gibt zwei Arten von Händel-Bildnissen. Auf der einen Seite jene,
die Händel in höfischer Galakleidung darstellen: mit Perücke und in
Zeremonien- und Staatsrobe. Auf der anderen Seite aber die, welche ihn
in lässig eleganter, bürgerlicher Tracht einfangen.
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"Ich bin weder Meister der Beredsamkeit noch der Musik".
Tobias Hume, der
Soldat mit der Gambe
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Captain Tobias Hume war ein alter
Haudegen. Vermutlich konnte er fluchen wie ein Droschkenkutscher, sang
des öfteren wilde Lieder, war trinkfest und ein wenig streitsüchtig.
Bestimmt sprach er mehrere Fremdsprachen fließend, denn Europa
durchstreifend, verdiente er sich sein Brot als Soldat und Söldner.
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Eine Totenmesse für den
Konzertsaal.
Zum Requiem von Antonín Dvořák //
Die Bestattungszeremonie gehört zu den grundlegendsten
Kulturleistungen der Menschheit. Die Ehrfurcht vor dem Tod, in dessen
Angesicht alles andere seine Wichtigkeit verliert, und das damit
zusammenhängende Bedürfnis, den verstorbenen Menschen durch eine
angemessene Feierlichkeit über den Tod hinweg Achtung zu erweisen, sind
Empfindungen, die am Beginn der menschlichen Entwicklungsgeschichte
stehen. mehr lesen [pdf]
Ein "widerhaariges Stück".
Richard Strauss' Burleske für Klavier und Orchester
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Hans von Bülows Antwort muss für den jungen Richard Strauss ein
Schlag ins Gesicht gewesen sein: "Jeden Takt eine andere Handstellung.
Glauben Sie, ich setze mich vier Wochen hin, um so ein widerhaariges
Stück zu studieren?" mehr lesen
Eine Musik von Würde und
Ernst.
Zur geistlichen Vokalmusik von Antonio Vivaldi
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Vom Tode Antonio Vivaldis im Jahre 1741 bis zum Beginn der 1950er
Jahre kannte die Musikwelt kaum eines der über 770 Werke des
Komponisten, die uns heute überliefert sind. Das hat sich im Laufe der
letzten Jahrzehnte glücklicherweise geändert, und der venezianische
Maestro kann heute zu den wirklich populären Komponisten gezählt werden.
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Kunst und Revolution.
Wechselbeziehungen durch drei Jahrhunderte
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Theodor W. Adorno und Max Horkheimer haben es in ihrem Essayband "Dialektik
der Aufklärung" 1947 scharfsinnig formuliert: Aufklärung im Sinne
von Herrschaft der Vernunft als einseitigem Verstandesgebrauch richtet
sich gegen das Subjekt und hat unverstandenes Barbarisches zur Folge.
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Aus der Düsternis zum Licht.
Felix Mendelssohn Bartholdys "Die erste Walpurgisnacht"
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Der Ursprung der Walpurgisnacht, der Nacht vom 30. April zum 1. Mai,
ist das keltische Beltane-Fest, eine Feier, die ganz im Zeichen der
Fruchtbarkeit stand und den Übergang vom Winter zum Frühling
zelebrierte: Die Natur erwacht zu neuem Leben, Hunger und Kälte sind
vorbei. Die Druiden entzündeten nächtliche Feuer, durch die das Vieh
getrieben wurde, um es zu reinigen und gegen Krankheiten zu schützen,
bevor man es auf die Sommerweiden brachte. mehr lesen
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Ein wildes Werk.
Peter
Tschaikowskis 3. Sinfonie "Polnische"
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Warum trägt Tschaikowskis 3. Sinfonie den Beinamen die "Polnische"?
Weil das Finale ein "Tempo di polacca" verlangt und sich damit auf
polnische Tänze bezieht. Vom Komponisten selbst stammt dieser Spitzname
aber nicht. Warum auch. Die Sinfonie könnte genauso gut die "Deutsche"
heißen, weil ihr zweiter Satz "Alla tedesca" überschrieben ist.
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"Der Held aus Juda siegt mit
Macht".
Notizen zu Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion
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Die Trauer-Arie "Es ist vollbracht", die in Bachs Johannes-Passion
im Augenblick des Todes Jesu erklingt, beherbergt in ihrem zweiten Teil
die bemerkenswerten Worte: "Der Held aus Juda siegt mit Macht / Und
schließt den Kampf. / Es ist vollbracht!". Wie selbstverständlich lässt
Bach an dieser Stelle den vormals meditativen, klagenden musikalischen
Tonfall in einen machtvollen, kämpferischen und siegessicheren
übergehen: Fanfarentöne und lange Koloraturen auf den Wörtern "Macht"
und "Kampf" unterbrechen die Stimmung der Totenklage.
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